Mit dem Besuch einer fünfköpfigen Richterdelegation aus Rheinland-Pfalz in den chinesischen Provinzen Hubei und Fujian vom 17. bis 26. April 2018 wurde die achte Partnerschaft im Rahmen des Richteraustausches China-Deutschland begründet.
Die rheinland-pfälzische Richterdelegation wurde zu Beginn ihrer Reise beim Obersten Volksgericht der VR China in Beijing empfangen. Dort besuchte die Delegation auch das IT-Zentrum und erhielt dabei einen Einblick in den Stand der Digitalisierung der chinesischen Justiz.
Von Beijing reiste die Delegation weiter in die Partnerprovinz Hubei. Zunächst besuchten die deutschen Richterinnen und Richter dort das Mittlere Volksgericht der Stadt Yichang und diskutierten dort in einem Workshop mit den chinesischen Richterkollegen über das Thema Strafprozessrecht, insbesondere über Zeugnisverweigerungsrechte und Beweiserhebungs- und verwertungsverbote. Von Yichang reiste die Delegation weiter in die Provinzhauptstadt Wuhan und wurde dort von der Präsidentin des Oberen Volksgerichts der Provinz Hubei begrüßt. Im zweiten Workshop in Wuhan tauschten sich die rheinland-pfälzischen Richterinnen und Richter mit chinesischen Richterkolleginnen und -kollegen zu Gemeinsamkeiten und Unterschiede des deutschen und des chinesischen Justizsystems aus.
In der Partnerprovinz Fujian besuchte die Delegation zuerst die Provinzhauptstadt Fuzhou und wurde dort von der Vizepräsidentin des Oberen Volksgerichts der Provinz Fujian empfangen. In einem ersten Fachgespräch wurde das Thema Zwangsvollstreckungsrecht eingehend erörtert. Beim Mittleren Volksgericht der Stadt Fuzhou tauschte sich die Delegation sodann über Fragen der Personalgewinnung und -entwicklung mit dortigen chinesischen Richterinnen und Richtern aus. Die anschließende Teilnahme an einer Berufungsverhandlung in einer Zivilsache in der Stadt Xiamen ermöglichte der Delegation, anschauliche Einblicke in das Zivilverfahren in China zu gewinnen.