Vom 21. Bis 30. November 2018 fand für eine 15-köpfige Delegation des Justizministeriums der VR China, unter Leitung des stellvertretenden Abteilungsleiters Herr Yang Xiangbin, ein 10-tägiger Trainingskurs zum deutschen Verwaltungsrecht in Berlin statt. Der Trainingskurs erfolgte auf Einladung des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) sowie des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und wurde vom Deutsch-Chinesischen Programm Rechtskooperation der GIZ organisiert und begleitet. Der Schwerpunkt des Programms lag auf den rechtsstaatlichen Grundlagen der Aufsicht und der Kontrolle von Verwaltungshandeln.
Während des Programms konnte sich die Delegation mit einem breiten Spektrum an Themen aus dem deutschen Verwaltungsrecht auseinandersetzen. Nach der Begrüßung und Eröffnung des Trainingskurses beim BMJV erhielt die Delegation einen Überblick über das Ministerium, den Justizaufbau sowie die Umsetzung und die Vollstreckung von Verwaltungsrecht in Deutschland. Im Anschluss folgten ein Besuch der Ausstellung der Geschichte des Bundestages im Deutschen Dom sowie des Deutschen Bundestages. Am nächsten Tag stand ein Besuch beim Normenkontrollrat im Bundeskanzleramt mit einer Vorstellung der Institution und deren Aufgaben und Befugnisse im Gesetzgebungsprozess, sowie anschließend beim Bundespresseamt zu den Kommunikationswegen zwischen Staat und Bürger an.
Für den zweiten Abschnitt des Kurses begab sich die Delegation nach Dresden, wo sie am 25. November zuerst beim Sächsischen Innenministerium einen Überblick über den Fortschritt der Verwaltungsmodernisierung und –digitalisierung im Freistaat Sachsen erhielt und sich sodann beim Sächsischen Landtag mit einem Mitglied des 1. Untersuchungsausschusses zu den Aufgaben und Kompetenzen eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses austauschen konnte.
Nach der Rückkehr nach Berlin standen weitere Termine zur internen Aufsicht und Steuerung der Verwaltung bei der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung, zur Praxis des Verwaltungsvollzugs beim Bezirksamt Mitte sowie zur Prüfung der Ausgaben und Rechnungslegung der Verwaltung beim Rechnungshof des Landes Berlin an. Darüber hinaus hatte das Rechtsprogramm zwei Richter/innen des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg zum Thema „Kontrolle der Verwaltung durch die Justiz“ sowie einen Referenten des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat für eine Vorstellung der rechtsstaatlichen Anforderungen an Rechtsverordnungen und Verwaltungsvorschriften eingeladen. Durch weitere eingeladene Referenten konnten der Delegation das Modell des Rechtsstaates in Deutschland und aktuelle Steuerungsmodelle, sowie die Selbstkontrolle der Verwaltung insb. durch das Widerspruchsverfahren vorgestellt und besprochen werden. Am 30. November trat die Delegation nach dem letzten Fachtermin und einem gemeinsamen Schlussworkshop schließlich die Rückreise nach Peking an.