Vom 14. bis zum 18. April 2025 veranstaltete das Deutsch-Chinesische Programm Rechtskooperation der GIZ gemeinsam mit der Nationalen Richterakademie in Peking einen einwöchigen Trainingskurs zur deutschen Rechtsanwendungsmethodik im chinesischen Zivilrecht. In dem Kurs erlernten 151 chinesische Richterinnen und Richter aus ganz China die in der deutschen Juristenausbildung und Rechtspraxis bewährten Rechtsanwendungsmethoden, indem sie unter der Anleitung von Dr. Marco Haase, dem Leiter des Deutsch-Chinesischen Programms Rechtskooperation, Rechtsstreitigkeiten gemäß den Bestimmungen des chinesischen Zivilrechts unter Anwendung der Methoden der Subsumptions- und Relationstechnik analysierten. In diesem Kurs stand erstmals auch ein Fall aus dem Bereich des Emissionshandels auf dem Programm.
In Zusammenarbeit mit der Nationalen Richterakademie organisiert das Deutsch-Chinesische Programm Rechtskooperation jährlich mehrere Kurse zur Rechtsanwendungsmethodik. Während die Subsumptionstechnik sicherstellt, dass Gesetze in einer berechenbaren und nachvollziehbaren Weise auf den jeweiligen Fall angewendet werden, unterstützt die Relationstechnik Richterinnen und Richtern dabei, Beweise auf effiziente wie rechtsstaatliche Weise zu erheben und für die Entscheidung zu verwerten. Das Ziel dieser Kurse ist es daher, eine einheitliche und vorhersehbare Anwendung des Rechts durch die Justiz sicherzustellen und damit neben der Effizienz der chinesischen Gerichte vor allem die Rechtssicherheit für die Bürgerinnen und Bürger und die Rechtsstaatlichkeit der gerichtlichen Entscheidungen zu verbessern. Bisher konnte das Rechtskooperationsprogramm über 10.000 Richterinnen und Richter diese Techniken vermitteln. Wie der Fall zum Handel mit CO2-Zertifikaten zeigt, leistet der Kurs damit auch einen Beitrag zur Stärkung rechtsstaatlicher Standards im Klimaschutz.