Vom 2. bis 6. September 2018 fand an der Deutschen Richterakademie (DRA) in Trier das 11. Deutsch-Chinesische Richterseminar statt. Es wurde auf chinesischer Seite von der Nationalen Richterakademie und auf deutscher Seite vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) und der DRA in Kooperation mit dem Deutsch-Chinesischen Programm Rechtskooperation veranstaltet.
Thema des traditionsreichen Seminars waren aktuelle Fragen zu rechtlichen Regelungssystemen zur Bekämpfung häuslicher Gewalt in China und Deutschland. Impulsvorträge deutscher und chinesischer Richterinnen und Richter zu den einzelnen Themenkomplexen boten den Anstoß für lebhafte Diskussionen, etwa zum Zusammenspiel zwischen Behörden und Gerichten in Fällen häuslicher Gewalt, zu Voraussetzungen, Inhalt und Durchsetzung von Schutzanordnungen sowie zu den Straftatbeständen in Fällen häuslicher Gewalt in beiden Ländern.
In einem Fachgespräch mit einem Rechtsanwalt konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Bild über die anwaltliche Tätigkeit im Bereich des Gewaltschutzgesetzes machen. Der Empfang durch den Polizeipräsidenten im Haus des Jugendrechts in Trier und das anschließende Gespräch mit der Opferschutzbeauftragten des Polizeipräsidiums Trier erweiterten das Bild um präventive und polizeiliche Maßnahmen in engen sozialen Beziehungen.
Abgerundet wurde das 11. Deutsch-Chinesische Richterseminar für die chinesische Delegation mit dem Besuch bei dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) und dem Gericht der Europäischen Union (EuG) in Luxemburg, wo die Delegation vom Präsidenten des EuGH und dem Präsidenten des EuG empfangen und in das Gerichtssystem des EuGH und des EuG eingeführt wurde.